Zeitpapiere

Anlässlich des Tag des offenen Denkmals 2018, machte uns der in Rinzenberg ansässige Künstler Philippe Devaud ein großes Geschenk. Wir entwickelten mit ihm gemeinsam ein Papierkunstwerk für die Eisenhütte Abentheuer, das die Entwicklung der Eisenhütte Abentheuer widerspiegelt.

Genau wie die Eisenhütten damals braucht es zur Papierherstellung die fast gleichen Materialien, welche wir in dem Kunstwerk vereinten.

Beim Papierschöpfen viel Wasser benötigt, als Trägermedium für die Papierfaser – in Montanindustrieller-zeit wurde hier viel Wasser für die Energiegewinnung benötigt.

Des weiteren brauchten wir einiges an Holzfaser, aus ihr besteht später das Papier – damals auf der Eisenhütte wurde unzählige Tonnen an Holzkohle benötigt um den Hochofen und die Feuer am laufen zu halten.

Als letztes Element haben wir das Bild mit Jahreszahlen aus Eisen bestückt – dem Endprodukt der Eisenhütte.

Bei den Vorbereitungen für das Kunstwerk wurden zunächst die Elemente aus Eisen angefertigt und rosten gelassen, der Rost stehet hier für die Zeit die vergeht. Von der Schreinerei Warth bekamen wir den Schöpfrahmen, der später auch der Rahmen für das Bild bleiben wird, gestiftet. Nun konnte Philippe Devaud damit beginnen das Shirting (sozusagen das Schöpfsieb und die spätere Stabilisierung für das Papier) auf den Rahmen aufzuspannen. Nachdem dies getan war begaben wir uns daran die Metallelemente auf dem Shirting zu platzieren und fest mit ihm zu vernähen. Diese bleiben im Papier und werden den Rost wohl weiterhin in das Papier abgeben, somit spielt die Zeit hier eine gr0ße Rolle, denn das Werk wird sich wahrscheinlich weiterentwickeln.

Am Tag des offenen Denkmals wurde das Papier dann in Mithilfe der Besucher unter der Anleitung von Philippe Devaud geschöpft. Devaud brachte ausreichend mühevoll von Hand aufbereitete Maulberfaseren mit und konnte den interessierten Besuchern einen Einblick die spannende Welt des Papiers geben. Gearbeitet wurde mit unterschiedlich eingefärbten Fasern um noch leichte Akzente setzen zu können. Am Tag des offenen Denkmals selber wurde schon das Wasser aus dem Schöpfbecken abgelassen und das Kunstwerk erschienen das erste mal. Nun musste mit viel Geduld, unter ständiger Kontrolle von Philippe Devaud, gewartet werden dass das Papier langsam trocknete. Als es trocken genug war um es aufzustellen konnten wir das beachtliche Stück erstmals in seiner vollen Form wahrnehmen, was für ein bewegender Moment.

Jetzt wurde das Kunstwerk nochmals in Devaud`s Atelier nach Rinzenberg gebracht, hier konnten nun vom Künstler die letzten Arbeiten verrichtet werden und anlässlich des Tags des offenen Ateliers wurde das Kunstwerk fertig gestellt und der Öffentlichkeit präsentiert. 

Schlussendlich konnte das Werk wieder an seinen Schaffensort zurückreisen und zog in das Herrenhaus der Eisenhütte ein.

Ein ganz großer Dank geht an Philippe Devaud für dieses große Geschenk und an alle beteiligten, insbesondere Norman Liebold und der Schreinerei Warth, die mit viel Zeit und Herzblut dabei halfen dieses Kunstwerk entstehen zu lassen.

Wenn sie neugierig geworden sind Besuchen sie uns doch und werfen einen Blick auf dieses große Stück Kunst!

 

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